Manchmal finde ich es wirklich schwer meine Wünsche und Träume umzusetzen.

Kurz gesagt: Ich habe einfach zu wenig Zeit! Und dabei ist es doch so leicht – nach der Meinung von mir selbst – von vor einem halben Jahr. 😉

Deswegen werde ich mir heute Mal meinen „eigenen“ Artikel zu Herzen nehmen und meinem „eigenem“ Rezept folgen. Also: Auf Los geht’s los!
Damit ich nun meinen eigenen Traum etwas näher komme, habe ich mir nun vorgenommen alle 2 Wochen für eine Stunde an meinem Blog zu arbeiten.
Wenn ich mir 1 Stunde für etwas freihalte und absolut konzentriert, ohne Ablenkung schreibe, kann das sehr viel bewegen. Ich bin dann jedes Mal überrascht, wie viel ich innerhalb der kurzen Zeit schaffe.

Dabei geht es mir nicht darum einen kompletten Artikel fertig zu bekommen. Schreiben und bloggen braucht Zeit. Und mir persönlich geht es auch eher um die kreative Art selbst.
Meistens entwickle ich ein erstes „Draft“ oder schreibe kurz eine „Outline“. Und erst in einem zweiten Schritt schaue ich auf die Feinheiten, sortiere alles, ändere die Reihenfolge oder streiche wieder ganze Passagen.
Ich gehe in dem zweiten Schritt aber immer noch nicht zu sehr ins Detail (…, was ich normalerweise Liebe). Dann lasse ich alles noch Mal kurz liegen und schlafe drüber.
Manchmal dauert alles noch etwas länger, weil ich noch etwas recherchieren muss oder mir fällt noch etwas neues ein, während ich Bilder einfüge.
Erst dann – ganz zum Schluss – schaue ich auf einzelne Wörter. Ob ich die zum Beispiel noch Mal austauschen kann, gegen schönere oder passendere Sätze.
Und dann: Wird das ganze – nach ein paar Korrekturen – ohne zögern verschickt. Sonst setzt bei mir der „innere Kritiker“ oder „mein Schweinehund“ ein.

Von Leonie Dawson gibt es hier einen spannenden Artikel. Sie nennt es das „Ride the Wild Donkey Secret, to get things done“.
Kurz zusammen gefasst möchte Leonies wilder Esel, der als Idee bei ihr auftaucht, dass du nicht auf die perfekte Zeit wartest.
Sie schreibt:
„Jump on the wave of inspiration, and surf it out it until the wave is done.
You don’t need to be properly prepared.
You just need to do your job.“
Ich setzte mich dann in ein Café, bestelle mir etwas leckeres zu Essen und einen Latte Macchiato und bin „nur“ mit mir selbst verabredet.
Das fühlt sich immer „aufregend“ an. – Wer geht schon gerne alleine in ein Café? Ich schon! Dann kann ich super arbeiten, ohne zum Beispiel von einem Spülberg zu Hause abgelenkt zu sein, oder von jemandem der in die Küche reinkommt (mein Lieblingsplatz Nummer 2).
Obwohl ich mittlerweile auch supergute Übung habe zu Hause in meiner Lieblingsküche zu arbeiten (Naja … eben habe ich mich eine viertel Stunde von Facebook ablenken lassen …)
Meistens nehme ich mir dann auch 1,5 Stunden Zeit. Die halbe Stunde ist dafür da, wenn ich in einem Café bin: Erst in Ruhe etwas zu Essen und wenn ich zu Hause bin: Mir erst schön meinen Platz einzurichten, noch Mal auf Toilette zu gehen (großer Ablenkungsfaktor) und mir einen Tee zu machen. Und dann „schweiße“ ich meinen Po am Stuhl für eine Stunde „fest“.

Das ist ich meine „kreative Verabredung“ mit mir selbst. In diesem Fall ist es
mein „Artist Date“. So nenne ich das.
Zu einem „Artist Date“ nimmst du nie jemanden anderen mit. Nur dich selbst.
Es soll deine Komfort-Zone etwas zwicken, schütteln und größer werden lassen oder sogar verändern. Ja! Du wirst dich erst Mal etwas „unwohl“ oder „unsicher“ fühlen. Das ist ganz normal, denn du bewegst dich ja gerade aus deiner Komfort-Zone heraus. Denn nur das bringt dich weiter.
Ich spüre dann jedes Mal ein leichtes prickeln und genieße mein kleines Abenteuer.
Mein Lieblingsbuch dazu vom letzten Jahr: „The Artist’s Way“ von Julia Cameron.
Vielleicht ist mein „Artist-Date“ sogar noch etwas mehr: Mein kreativer Vertrag mit mir selbst.

Dazu brauche ich Mut. Und ich muss ich etwas tun, was mir „etwas“ Angst macht.
Elisabeth Gilbert schreibt das so schön in ihrem neuen Buch „Big Magic“:
Creativity is a path for the brave, yes, but it is not a path for the „fearless“, and it’s important to recognize the distinction.
… The truth is, you need your fear, for obvious reason of basic survival.

Und ganz bestimmt wird es so sein, dass unsere Furcht auftaucht, wenn wir etwas neues und innovatives erschaffen, sagt Elisabeth.
Ich persönlich genieße das mittlerweile und wandle meine Furcht in ein „prickeln und bizzeln“ um. Ja, ich bin ein ziemlich ängstlicher Mensch. Elisabeth Gilbert sagt das übrigens auch über sich selbst – und das finde ich faszinierend an ihr!
Aber weil ich OFT etwas ängstlich bin, tritt da auch bei mir schon wieder ein Gewohnheitseffekt ein, … und ich BIN dann einfach NICHT mehr ängstlich … Äh?! Also noch Mal: Ich bin es dadurch gewohnt ganz oft einen Schritt ins UNBEKANNTE zu machen. Ich überschreite dadurch ganz oft meine GRENZEN. Und dabei ist es dann letztlich egal, ob es ein „kleiner“ oder „großer“ Schritt ist.
Ich habe Übung darin Sachen zu tun, die spannend sind, weil ich eh alles schnell SPANNEND finde. Ich tue es dann einfach!
So sieht dann mein Abenteuergesicht aus! 😉
Im Dezember bin ich auf eine Wüstenexpedition nach Ägypten gefahren.
Wir sind mit Andrea Nuss 8 Tage und 170 Kilometer mit Kamelen und einer Karawane durch die Wüste gelaufen. Fernab jeglicher Zivilisation entlang der größten Wanderdüne der Welt – der Ghurd Abu Muharrik. Einfach nur: Spannend, faszinierend und toll! Besonders das Essen war der Hammer!
Hmmmh … jetzt gleibt ihr mir nicht mehr, dass ich eigentlich eher „ängstlich“ bin.
Sagte ich doch: Ich bin mutig, abenteuerlustig und ängstlich zugleich.
Meine Angst oder AUFREGUNG, die ich vorher – vor der Reise – hatte, habe ich einfach abgelenkt. Dadurch zum Beispiel, dass ich mir Gedanken gemacht habe, wie ich mein Zelt, Schlafsack und Isomatte in eine kleine Reisetasche reinbekomme.

Zu dem Wüsten-Trecking muss ich noch erwähnen, bevor ihr mir das Nachmachen wollt, dass Andrea gerade nicht die gleiche Reise anbietet, da die Libysche Wüste Momentan nicht als sicher gilt. Schaut einfach beim Auswärtigen Amt nach den Reisesicherheiten und erkundigt euch genau.
Sie bietet jedoch nun eine sehr gutklingende Reise nach Lesotho an!

Mein Mann, der nicht mitwollte, war ziemlich eifersüchtig, dass ich mir fast drei Wochen Gedanken übers Packen gemacht habe. Er meinte, dass ER noch nie sooo lange gebraucht hätte, wie ich ICH: Dabei war das alles nur Ablenkung …. 😉
Mein Trick ist es, dass mich dann einfach immer mit „Nebensächlichkeiten“ beschäftige.
Richtig aufgeregt war ich dann erst am Flughafen und im Nature Camp, kurz bevor es losging. Die Angst, die ich dann spüre wandele ich dann einfach in ein spannendes Abenteuer-Prickeln um und genieße den Schub an Adrenalin.
Das Camp liegt übrigens in der Oase von Bahariya und ist auch ein Tipp aus dem Lonely Planet. Ashraf der Besitzer und langjähriger Reise-Partner von Andrea, ist sehr gastfreundlich und das Essen superlecker!
Kurze Nebengeschichte zum Kamel im Jeep:
Während unserer Reise hat es ihr Baby am vorletzten Tag geboren. Wir haben unsere Tour dann einen Tag früher beendet und die Jeeps kamen, um uns und die Mutter mit Kamelfohlen abzuholen.
Zurück zum Thema:
Bei mir ist das meistens so: Wenn ich merke, dass ich etwas UNHEIMLICH finde, MUSS ich es einfach ausprobieren! (Unterschied: Wenn ich etwas „gefährlich“ finde, dann lasse ich es „wirklich“. Lebensmüde bin ich nicht. Ich mag mein Leben 😉 .)
Eine innere Stimme (mein mutiger Part), sagt dann zu mir sagt: „Das kann doch nicht sein, dass ich das nun schon wieder SPANNEND findest. Das muss ich überwinden!“
Auf dem Foto: Kairo und die Libysche Wüste.
Das geht so: Ich probiere ab und zu Mal was Neues aus, um mich nicht zu sicher in meiner Komfort-Zone zu fühlen. Ich trainiere meine Angst. Zum Beispiel habe ich nun vor zwei Wochen mit Ballett-Unterricht angefangen.

Das andere Geheimrezept: Ich mache mir NIE zu sehr was aus meiner Angst. Außerdem bin ich ziemlich „abenteuerlustig“. Klingt komisch und widersprüchlich.
Haha! So bin ich eben: Vielfältig!

Ich mache das immer so:
Sobald sich meine ANGST meldet, sage ich mir: „Hey das klingt doch nach ABENTEUER“. Und schwups: Habe ich mich selbst überredet 😉 und meine Angst umgewandelt.

Elisbeth Gilbert hat sich übrigens mit ihrer Angst angefreundet. Das geht auch. Sie schließt klare Verabredungen mit ihr. Sie darf immer mit, wie ein guter alter Freund, kriegt aber manchmal gesagt, dass sie zwar mitreden darf, aber kein Stimmrecht hat.
Letzteres ist nichts für mich, da bin ich wahrscheinlich zu nett für. Und ich würde denken: „Was ist, wenn sie (- die Angst -) doch Recht hat?!“ Daher benutze ich meine ABENTEUER-Technik.
Und gerade – wie das immer so ist, wenn man sich mit einem Thema beschäftigt – ist mir von Seith Godin etwas passendes in mein Postfach geflattert. Er schreibt Bücher und tägliche Blogposts über Marketing, neue Ideen, Leadership und wie du Dinge ändern kannst:
… Fear is subtle enough to trick us into thinking it isn’t pulling the strings, that it doesn’t exist, that it’s not the cause of, „I don’t feel like it.“
When in doubt, look for the fear.
Yeah!

Ein schöner Lieblingssatz aus Big Magic von Elisabeth Gilbert:
It’s always worth it, because if you can’t learn to travel comfortably alongside your fear, then you’ll never be able to go anywhere interesting or do anything interesting.

Wen ich übrigens mit Leonie Dawson neugierig gemacht habe mit der „Wild Donkey-Theorie“. Hier ihr E-Book zu „How to finish your projects and get them out into the world“: http://leoniedawson.com/free-the-project-finisher-ebook-how-to-finish-your-projects-get-them-out-into-the-world/
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