Mein Wüsten-Abenteuer

Oder: Wie ich lernte die Wüste zu lieben.

Ganze 11 Tage wanderten wir quer durch die Westliche Wüste Ägyptens mit unserer kleinen Karawane.

IMG_2682

Hier ist Sandkorn über Sandkorn gestapelt – und das so weit das Auge reicht.

IMG_2712

Wenn dich ein Mal die Wüste fasziniert, lässt sie dich nicht mehr los. So wie mich! (Das ist eine Warnung!)

7 Gründe für meine Liebe zur Wüste.

Oder: Ein kurzen Einblick in unser Karawanen-Abenteuer mit Zelt.

Nummer 1 meiner Liebe gehört der Natur

Ja, die kann ich überall haben. Warum suche ich sie gerade in der Wüste?

Nirgendwo ist sie „weniger“ hier als hier.

Wir sind 11 Tage am Stück gelaufen ohne etwas anderes als Sand zu sehen!

img_3715Ich liebe die Muster, die der Sand formt.
Mich fasziniert das Licht- und Schattenspiel der Sonne. Seht selbst!

img_3237

img_3716

Alles ist hier viel reduzierter. In unserer multitasking und schnelllebigen Gesellschaft eine wahre Oase: Als Geräusch gibt es nur den Wind.

Farben gibt es auch weniger. Du wirst hier die Töne Weiß, Gelb und Braun finden, die die Einöde dir auf dem Farbtablett im klaren Licht der Einsamkeit und Hitze präsentiert. Grün fehlt komplett im Farbeimer der Wüste.

img_3706

Doch bei so viel NICHTS sind Tiere noch weiter weg. Gehören die nicht auch zur Natur?

Ich hatte gehofft, dass wir einen Wüstenfuchs sehen. Doch hier gab es „wirklich“ nichts! Nichts essbares, noch nicht einmal ein Grashalm, oder eine Matsch-Pfütze. …

Es waren „nur“ die Tiere dabei, die wir selbst mitgenommen haben.

IMG_2762

Noch nicht einmal Skorpione hat unseren Weg gekreuzt. Ein Glück! 😉 Schließlich wollen sie sich auch mehr als von „nichts“ und frischer Luft und Sonne ernähren.

Bei Steinen, die wir hochheben, sollten wir trotzdem „sicherheitshalber“ vorsichtig sein.

IMG_3020

Mit den Sonnenstrahlen aufstehen ist wunderbar! Und das war jeden Tag um kurz vor 6 der Fall.
Ja, das hörst du von mir „Miriam, der Spät-Aufsteherin“!

IMG_3247

Die Liebe Number 2: Der Sand

Du musst ihn mögen, denn er ist überall! 😉

IMG_3028

Er ist in deinen Schuhen … und in deinem Zelt. Zwischen deinen Po-Ritzen. Er kriecht überall rein.

IMG_2902 2

Vergiss es, das du denkst, du könntest irgendetwas mit Plastiktüten abdecken oder darin verpacken!

IMG_3062

Und manchmal ist er auch in deinem Essen. Besonders, wenn wir es zubereitet haben. Eine kleine und falsche Bewegung und Schwups … hast du eine Briese Sand in unseren Salat manövriert, der später zwischen deinen und meinen Zähnen knirscht.

Die Beduinen waren da schon geschickter und routinierter als wir …

Zu Hause habe ich fast das zusätzliche Geräusch im Mund vermisst … (aber auch nur fast 😉 )

IMG_2857 3

Nummer 3: Die Kamele

IMG_2961

Die Kamele wählen jedes Mal den einfachsten und besten Weg durch den Sand. Sie haben ein Gespür dafür. Es gibt Stellen im Sand, da sinkst du sehr stark ein. Das Laufen wird dann schwerer, anstrengender und noch ermüdender.

img_4857

Nach ein paar Tagen wirst du selbst den Trick raushaben, wo der Sand fester ist und du gut Laufen kannst und vorallem WIE du das erkennst.

Andrea hat mit uns am ersten Tag ein richtiges Lauftraining gemacht. Ganz flach wie Enten sollten wir unsere Füße aufsetzen. Ich glaube ich habe das meinen ganzen Urlaub nicht wirklich hinbekommen. Egal, … war dann einfach anstrengender.

IMG_2952

Von weiten sieht der Schritt der Kamele sehr ruhig und ausgeglichen aus. Ich bin oft neben ihnen gelaufen und hatte manchmal Schwierigkeiten mit ihren doch sehr schnellen Tempo mitzuhalten. Kein Wunder, stell dich Mal neben ein Kamel und vergleich ihre langen Beinen mit deinem ganzen Körper 😉

IMG_2849

Wenn du einmal kurz stehen bleibst, um dir den Sand aus den Schuhen zu schütteln, ist schwups … die Karawane ein ganzes Stück weiter gelaufen.

IMG_2833

Die Tiere laufen immer in der gleichen, stetigen und schnellen Geschwindigkeit. Pausen gibt es für sie nicht. (Scheinbar;-) ) „Natürlich“ haben „WIR“ Pausen gemacht. Ich hatte aber das Gefühl, dass die eher für uns Menschen da waren.

IMG_2754

ABER, auch die Tiere haben die kurze Rast herrlich genossen, wie es scheint 😉

Kamele sind anders. Sie verschwenden niemals ihre Energie unnötig. In der Wüste muss man mit allem sparen, daher ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass sie nach dir treten.

IMG_3061

IMG_3008

Nummer 4: Die Sonne, die mein Wegweiser ist.

IMG_3017

Du gewöhnst dich so schnell an den Rhythmus der Natur. Nach ein paar Tagen erkennst du am Sonnenstand, wie viel Uhr es ist. Ich wußte dann, dass es nicht mehr lange bis zur großen Mittagsrast war. (Klingt so, als ob der Weg anstrengend war 😉 )

Mit der großen und langen Mubarak-Düne zu laufen ist von der Orientierung recht einfach, da sie konsequent in eine Richtung geht und mit der Sonne mitläuft.

IMG_2787 2

Ich liebe es Sachen auszuscouten. Und von daher weiß ich auch ganz gerne wo ich mich gerade befinde. Vor allem für den Fall, dass ich doch irgendwann Mal die Gruppe verliere …

Was bei uns in der Wüste nicht der Fall war, da wir (oder unser Guide und Andrea) immer darauf geachtet haben, dass alle in Sichtweite sind. Auch war die Route sehr deutlich und einfach.

IMG_2872 2

Mit Martin bin ich schon ein paar Mal im Apennin (fast) verloren gegangen. Wir mussten zum Glück noch nie irgendwo gezwungenermaßen „wildcampen“ und auf dem Berg übernachten.

Einmal hatten wir die dunkle Aussicht in einer kleinen, stinkenden Stein-Hütte mit verschimmelten Stroh unser Nachtlager aufzuschlagen, so dass ich (kaum verwunderlich) nach 10 Stunden Wandern wieder neue Super-Kräfte bekam, um die einzelnen Hügel hoch und runter und vor und zurück zu laufen, bis wir den richtigen Abstieg (es gab nur einen) zwischen den Steilabbrüchen erblickt hatten.

Und wenn ich so darüber nachdenke, haben wir uns die letzten Jahre immer Mal irgendwo verlaufen: In Teneriffa auf dem großen Teide, in Thailand und Malaysia im Dschungel …
Von daher bin ich sehr erfahren was das Verirren und mich Wiederfinden betrifft.
(Äh … hattest du eine Tour mit mir geplant. … Keine Angst, wir haben JETZT immer GPS und viele Batterien dabei und eine analoge Karte von der Gegend)

IMG_2994

4 Augenpaare sehen viel mehr, wenn es gilt, den richtigen Rückweg wieder zu finden.
Vor allem bringen wir beide unterschiedliche Fähigkeiten mit, die wir dann zusammen werfen. Zum Beispiel meine Eigenschaft Ruhe zu bewahren und mir Kräfte-Reserven für ungeplantes aufzuheben. Obwohl Martin jedes Mal und regelmäßig behauptet, dass er überstimmt wird, was wohl daran liegt, dass ich selbst in extremen Situationen einen klaren Kopf behalte und sehr selbstsicher, hartnäckig und bestimmt bleibe. Und am wichtigsten: Auf mein Gefühl und meine Erfahrung höre.

Martin hat mir beigebracht, wie man die Sonne liest. Er kann besser Karten lesen und beurteilen. Ich orientiere mich mehr an der Landschaft (aber auch er kann das sehr gut) und ich lese Beschreibungen sorgfältiger durch als er.

img_3125Nicht, dass das an uns gelegen hätte, dass wir ab und zu den Rückweg nicht finden. 😉 Oft sind die Wege ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr ausgeschildert. Oder wir sind ein paar Mal falsch abgebogen, weil der ursprüngliche Weg zugewachsen und nicht mehr erkennbar ist. Das passiert oft. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Querfeldein gehen (was man nur machen sollte, wenn man das Gelände kennt oder eine Karte hat, die man auch tatsächlich lesen kann oder das überhaupt möglich ist und man nicht von vielen Felskanten und Steilabbrüchen umgeben ist …) oder umkehren.

IMG_5765

Das funktioniert in manchen Ländern nicht so gut wie in den Alpen, wo die Routen super gepflegt sind. Und dann auch nicht so touristisch erschlossen sind und sehr gut beschildert sind.

Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass nach einiger Zeit die Wege absichtlich nicht mehr so gut ausgeschildert sind, so nach dem Motto:

„Ha! Reingefallen. Ihr seid wohl Touristen?! Wieso macht ihr auch nicht die typische 10-Minuten-Runde, so wie jeder zum Wasserfall? Den 1,5-Stunden-Rundweg macht doch eh keiner, wenn es viel schneller geht und es einen direkten Weg gibt. Ist in der Hitze doch eh zu anstrengend – die ersten fünf Minuten bis zur Picknickstelle reichen doch völlig. Ihr seid wohl nicht von hier? …O.K. selber Schuld, Anstrengung ist nicht gesund und eine Länge von 1,5 Stunden sollte doch abschreckend genug sein?! Etwa nicht?
… Gut, wenn ihr es nicht anders wollt: Bitte! Dann könnt ihr nun verloren gehen … Hatten wir erwähnt, dass es in dem Urwald noch einen Tiger gibt?! … “

Ja, das mit der großen wilden Katze hatte ich auch im Hinterkopf als ich das Gefühl hatte, dass wir sehr weit im Dschungel drin waren, aber Martin sturr und beharrlich meinte, dass wir „bestimmt“ noch richtig wären, obwohl ich seit Ewigkeiten keine Markierung mehr gesehen hatte und unser Wasser in der Hitze langsam zur Neige ging  … (Ich habe zum Glück ein sehr hohes Vertrauen in meinen Mann, der mich nun schon seit 20 Jahren immer wieder irgendwie nach Hause gelotst hat. Oder ich weiß einfach, wann ich auf ihn vertrauen kann … Teamarbeit eben).

Das hat alles seine Vor- und Nachteile. In der Mitte Italiens hat man dafür die Pfade auch manchmal ganz für sich und wird zu echten Entdeckern. Wir haben dann aber auch immer das Wetter, die Uhrzeit und unseren Wasservorrat im Blick. Wenn wir zu lange unterwegs sind und den Rückweg noch nicht gefunden haben, kehren wir immer um. Wir setzen uns dann ein Zeitlimit.

IMG_2993

In der Wüste hatten wir ein GPS und ein Satellittentelefon mit uns. Auch kannte unser Guide den Weg sehr gut.
An verschiedenen Punkten hat Ascheraf, der die Reise mit Andrea organisiert hat, verschiedene Wasserdepots für uns angelegt, die er kurz vorher noch Mal kontrolliert hat.

img_4847
*

IMG_2857
*

IMG_3040

Beinahe wäre ich abends vor Sonnenuntergang auch einmal in der Wüste verloren gegangen.

IMG_2793

Wir haben uns kurz vorher noch über unsere Wüstenfreundin lustig gemacht, die uns erzählt hat, dass ihre Freundin ihr geraten hat eine Trillerpfeife mitzunehmen, wenn sie sich vom Camp entfernt.

Und dann ist es mir auch passiert: Ich entfernte mich für meine „private“ Toilette weiter als sonst von den Anderen und vom Lager. Alle schwärmte weit aus, weil jeder – so wie ich zuvor auch – nach dem besten Sonnenuntergangs-Spot suchte.

img_3123

Als ich mich wieder umdrehte, sah alles plötzlich gleich und gleichzeitig komplett anders aus als vorher. Der Himmel war nicht mehr blau, sondern milchiggrau und der Sand hatte durch das fehlende Licht die gleiche Farbe angenommen.IMG_2725

Meine Spuren hatte der Wind verweht. Ich war komplett überrascht, dass meine Fußabdrücke, die noch vor ein paar Sekunden und Minuten dort gewesen waren, nun komplett verschwunden waren. Als ob ich nie dort lang gegangen wäre.
„O.K. supercooler Anfängerfehler!“, schimpfte ich mich selbst.

img_4846

Hinzu kam, dass ich nun wirklich alleine war. Ein paar Minuten vorher hatte ich mir noch gewünscht, dass ich Mal außnahmsweiße Mal nur für mich sein könnte. Aber doch nicht mehr JETZT!

Es war keiner mehr da. Die Stimmen der anderen waren verschwunden. Ich meinte, dass ich eben noch ein paar Silouetten auf dem Hügel vor mir gesehen hatte, die aber wohl inzwischen vom Duft des Abendessen angezogen worden waren.

Die Sonne und somit das perfekten Fotomotiv waren so gut wie untergegangen.

img_4861

Es war fast unmöglich sich zu orientieren. Oben und unten, links und rechts, sahen fast identisch aus. Kein Geräusch aus dem Camp war zu hören, verschluckt vom Wind und den steilen Dünen. Hoch ragten die Sandberge um mich auf, die große Teile des Himmels verdeckten. Für einen kurzen Moment hatte ich einen „White-Out“.

img_3203

Doch dann konzentrierte ich mich auf die zwei Hügel vor mir, die ich noch recht gut im Abendlicht erkennen konnte. Und lies mich vom Gefühl der Orientierungslosigkeit nicht weiter einlullen. Aber: „Zwei Hügel?!“, fragte ich mich. Ich hatte einen Hügel in Erinnerung. Wine Möglichkeit zuviel. Blöd!

Ich war dooferweiße – in Bewunderung des Sonnenunterganges – etwas im Zickzack und leicht schräg gelaufen. Und hatte mich auch kein einziges Mal umgedreht, um mir den Rückweg zu merken, sondern eher in die Luft geschaut, hypnotisiert vom Farbenspiel des Himmels. Zu dumm, dass nach Sonnenuntergang die Dunkelheit folgt und das in der Wüste auch noch sehr rasch und schnell. Anfängerfehler Nummer zwei und drei.

Dieser neue zusätzliche Weg war mir vorher nicht aufgefallen und eine leichte Panik überkam mich.

*

img_4862

„Ruhig!“, dachte ich und wiederholte die Worte mehrmals im Geiste. Es sind ja auch „nur“ zwei Möglichkeiten. Unser Camp konnte sich daher auch „nur“ hinter dem einem oder dem anderen Sandberg in einer Senke befinden, so weit hatte ich mich auch nicht entfernt.

IMG_2913 2

Ich erinnerte mich noch daran, woher der Wind kam, als ich mich vom Lager entfernte.

So folgte ich den Spuren des Luftzuges, der sich am Boden in Form von Sandrillen seinen Weg suchte, anstatt meinen verwehten Fußabdrücken hinterherzutrauern. Das half mir bei meiner Entscheidung.

img_4853

Ich habe Mal beim Tauchen – in einem Orientierungstraining – gelernt, auf die Form und Struktur des Sandes zu achten. Unter Wasser kann man sehr gut am Meeresboden erkennen, wohin die Wellen sich über einen bewegen, da sie sich dort in Form von Rillen abzeichnen und Richtung Ufer zeigen – dadurch hat man einen Anhaltspunkt wo sich der Strand befindet.
*

IMG_3011

Und ich in dem Fall, wo mein Rückweg liegt.

*

IMG_2949

Nummer 5: Die Schönheit der Wüste und die der Karawane

Keine Angst dieser Punkt (5 von 7) ist kurz und schmerzlos 😉

IMG_2800

IMG_3164

Die Schönheit der Wüste … Ja, ich weiß du lachst gerade! Du hast mittlerweile mehr als 30 Bilder mit Sand gesehen! (Dafür verschone ich dich und mache diese Art der Liebe sehr kurz)

IMG_3117

Das Wesentliche: Ich habe die Weite der Landschaft genossen und das Gefühl von Unendlichkeit und Freiheit.

Nummer 6 der Liebe ist: Andere Menschen und fremde Kulturen kennen zu lernen.

… und dafür war Andrea unsere Reiseleitung perfekt. Sie hat uns einen wunderbaren Einblick in die ägyptische Welt und Kultur gegeben. Wir waren zu Besuch und eingeladen bei der Beduinen-Familie, denen die Kamele der Karawane gehören und eine Kamelzucht betreiben und ganz am Ende der Reise auch Gast bei unserem Guide.

Jeden Abend hat uns Andrea nach dem Essen spannende Geschichten über die Beduinen, den arabischen Frühling, über Sandstürme (das wird einer meiner nächsten Posts) und ihre Wüstenabenteuer erzählt.

IMG_3047

Und nach ein paar Tagen habe ich auch unsere Beduinen und Gastgeber kennen gelernt, sie waren alle etwa in meinem Alter, was ich ganz angenehm fand, da ich mit meinen Mitte 30 das Nesthäkchen der Gruppe war (und die meisten mindestens 10 Jahre älter waren). So hatte ich noch Mal ein paar Freunde im gleichen Alter hatte und weil die Beduinen gerne Lachen und rumalbern, so wie ich auch.

Eigentlich ist mir das Alter egal. Wirklich zählen tut, wie alt sich jemand im Herzen fühlt. Manche Leute sind bereits mit Anfang 30 sehr alt … im Sinne von zu alt und zu ernst und höchst erwachsen sein.

Ich glaube ich kann Beides sein: Uralt und jung zu gleich. Mit uralt meine ich nicht das „zu“ alte Alt oder das gebrechliche Alter, sondern eher, als ob ein Teil von mir schon ewig auf der Erde lebt. Dann bin ich manchmal 4, 12, 37 oder 104.

Zurück zu meinen neuen Freunden:

Ich hatte mit ihnen und Andrea aber auch ein paar spannende Diskussionen und Gespräche über Frauen in Ägypten. Das gibt bestimmt noch Mal einen separaten Artikel von mir.

IMG_2804

Aber genau die unterschiedlichen Lebensweisen, auch wenn sie nicht immer meinen Idealen und Weltbild entsprechen, finde ich spannend.

Für mich ist es wichtig nicht nur ein Land aus dem Hotelzimmer mit seinen ganzen Vorzügen und Best-of zu konsumieren. Ich möchte Land und Leute kennen lernen.

Manche Dinge und Lebensweisen halten wir hier in Deutschland und Europa als viel zu selbstverständlich.

IMG_2979

Meistens habe ich mich mit den Beduinen, wenn Andrea nicht übersetzt hat, mit Händen und Füßen und einem Misch-Masch aus wenigen Worten Englisch und Französisch unterhalten. Und nach ein paar Tagen konnte ich auch etwas arabisch.

Vielleicht ist das auch eine Gabe von mir, dass ich Menschen ohne viele Worte verstehe. Das wurde mir das erste Mal Bewußt, als ich den anderen aus meiner Gruppe von einem Gespräch mit meinen Beduinen-Freunden erzählte. Und die anderen mich fragten, wie ich sie denn verstanden hätte, wo ich doch kein arabisch kann.

img_4848

Meine Mutter hat mich schon früh in alle möglichen Länder mitgenommen. Für mich war es immer normal mit Kindern zu spielen, die nicht meine Sprache konnten. Ich habe hier immer sehr schnell Anschluss gefunden.

Und umgekehrt gab es bei uns früher im Kindergarten sehr viele türkische Kinder, die noch kein deutsch konnten. Mir ist erst viel später (im Erwachsenenalter) aufgefallen, dass ich mich mit ihnen immer mit Zeichensprache unterhalten und gespielt habe und sie oft einzelne Worte auf türkisch mit mir geredet haben und ich mir dann aus den Context zusammengereimt habe, was sie wohl meinten.

IMG_3117

 

IMG_2895

 

IMG_2658

Nummer 7: Der perfekte Ort um „OFF“ zu sein.

Dafür musst ich nicht Meilenweg in die Wüste fahren. Wollte ich aber! 😉

Ich wollte Mal komplett „OFF“ sein. Ohne Internet und sogar ohne Telefon!
Genau das Gleiche funktioniert super, wenn ich in den Alpen von Hütte zu Hütte unterwegs bin.

Laufen, besonders über mehrere Stunden und Tage, hat etwas sehr meditatives.

img_4844

Wenn Du mit dir selbst verbunden bist, steht der Weg Dir frei zu so viel mehr. Du fühlst und lebst viel intensiver.

img_4855

Da ist zum Beispiel die Stille (im Falle der Wüste der Wind, der kontinuierlich weht  – es war nicht wirklich still 😉 ), die guten Gesprächen und meine innere Weisheit – ich höre mir dann selbst viel mehr zu.

IMG_3005

Für alle die meine Reise gerne nachmachen möchten:

Die westliche Wüste inklusive der Weißen Wüste ist im Moment gesperrt und kann nur mit einer Sondergenehmigung betreten werden (was ich im Moment nicht empfehlen würde.) Aktuelle Infos gibt es beim Auswärtigen Amt.

Andrea bietet aber ein paar wunderschöne Reisen nach Lesotho und in den Sinai an: http://www.andrea-nuss.de/

Ich überlege auch gerade, ob ich irgendwo (und möglichst bald) wieder mit ihr Mitreise, da ich mich sehr aufgehoben bei ihr fühle und auch das Essen immer der Hammer ist!

img_3620

To be truly you:

Connecting with yourself means centering. Only then you can connect with everything.

Connecting with nature, connection with people and animals.

Miriamo

IMG_7722

Falls ihr meinen ersten Artikel zur Wüsten-Reise verpasst habt, könnt ihr das hier nachholen mit „Last Change to see“.

Und ihr dürft euch auf zwei weitere Wüsten-Posts freuen. Es wird nämlich eine Triologie in vier Teilen 😉

IMG_5671

Für Eva!

Liebe Eve, hier ein bisschen „Fernweh“ für dich, was du genau so liebst und genießt wie ich 😉 und weil du mir immer so gut tust! Danke meine Liebe!

Und einen ganz lieben Dank und dicken Schmatz an dich, weil du direkt am Anfang meines Blogs mich dazu ermutigt hast weiter zu schreiben, durch deine vielen lieben Kommentare. Und das ist nun schon fast wieder 1,5 Jahre her.

Nicht, dass ich je vorgehabt hätte nicht weiter zu schreiben. 😉 Ich glaube, dazu ist meine innere Stimme, dass ich schreiben muss und möchte zu intensiv. Aber mit ein paar Cheerleadern und guten Freunden, geht es viel einfacher und schneller. Die Selbstzweifel etwas „neues“ zu machen und auszuprobieren werden kleiner und der innere Kritiker leiser.

Mittlerweile ist meine innere Stimme laut genug und ich höre sie viel deutlicher 😉 was mich wiederum (damals) bewegt hat eine Wüstenreise zu machen …

Fühl dich umarmt!